Prozesse
Struktur von Prozessen
Geschäftsziele werden durch eine stukturierte Vorgehensweise erreicht.
Schon vor der Industrialisierung wurden in den Manufakturen des späten
Mittelalters bzw. der angehenden Neuzeit hochwertige Produkte in der
großen Mengen hergestellt. Durch eine geeignete Struktur des
manuellen Herstellungsprozesses wurden Kosten gesenkt und die
Effizienz gesteigert.
Die historischen Wurzeln wie auch moderne industrialierte Ausgestaltung
charakterisieren einen Prozess als Summe bzw. übergeordnete Zusammenfassung
von Vorgängen bzw. Abläufen, die sich immer identisch bzw. nahezu identisch
wiederholen und sich über mehrere bzw. eine Vielzahl von einzelnen
Arbeitsschritten erstrecken. Auf Prozessebene sind einzelne Arbeitsschritte
als Prozesselement oder Prozessschritte zusammengefasst. Somit kann ein Prozess
in einer sehr einfachen und grundsätzlichen Ausgestaltung als
zweidimensionale Struktur betrachtet werden, wobei die zeitliche Abfolge
der Arbeitsschritte bzw. Prozessschritte und die sich wiederholenden
gleichartigen Vorgänge jeweils eine Dimension des Prozesses darstellen.
An diesem Beispiel sind zwei wesentliche Eigenschaften bei der Vorgehensweise
zu erkennen. Wie bei den mittelalterlichen Manufakturen sind die Vorgänge, die dem
Prozess folgen im Wesentlichen identisch aufgebaut. Dies ermöglicht die schon
beschriebene Optimierung entlang der definierten Prozesskette. Darüber hinaus ist
aber auch zu erkennen, dass aufgrund der gleichartigen Vorgehensweise auch die
mit dem Prozess verbundene Wertschöpfung bei der Produktion im Wesentlichen
identisch ist.
Mit einem ausgearbeiteten Prozess wird sich die Wertschöpfung bei Vorgangsbearbeitung
vervielfältigen ohne dabei die Vorgehensweise
immer wieder neu überarbeiten zu müssen. Aus betriebswirtschäftlicher Sicht macht
dies die Vorgehensweise und den gesamten Herstellungsprozess sinnvoll plan- und
kalkulierbar. Dies ist eine maßgebliche Voraussetzung für den Erfolg des
Geschäftsprozesses.
Die grafische Darstellung stellt aber auch schon weitere Verbesserungen
für den Prozessablauf dar. Insbesondere können die immer gleichartig dargestellten
Prozessschritte 01 und 02 zusammengefasst werden, um den Prozess weiter
zu optimieren. Dies ist in der nachfolgenden Grafik verdeutlicht:
Mit der Zusammenfassung der Prozesschritte 01 und 02 können ggf.
Maschinen besser ausgelastet werden, Vorgänge parallelisert werden,
die zeitliche Abfolge verkürzt werden etc. Somit ergeben sich aus
dem vordefinierten und standardisierten Prozessablauf weitere
Verbesserungsmöglichkeiten, die bei der strukturierten Darstellung
und Vorgehensweise deutlich ersichtlich sind.
Auf der Basis der bisher gewählten übersichtlichen Darstellung können
einzelne Prozessschritte genauer analysiert und strukturiert werden.
Bei der Analyse von Algorithmen der Informationsverarbeitung wurde
hierfür der Fachbegriff "Divide and Conquer", d.h. "Teile und Herrsche"
etabliert. Dies ist nachfolgend an einem Beispiel weiter ausgeführt:
Für die weitere Verbesserung der Vorgehensweise wird nun ein
Prozessschritt im Detail analysiert und die dataillierte
Vorgehensweise beschrieben. Hierbei werden einzelne Prozessschritte
separat (d.h. abgetrennt bzw. abgeteilt von den anderen Prozessschritten,
Divide) und für sich alleine (nur aus der eigenen Sichtweise, Conquer)
betrachtet.
Die weitere Verfeinerung der Prozessschritte ist notwendig, weil für
die sinnvolle Strukturierung das Fachwissen von Spezialisten umzusetzten ist.
Die Fachleute für das Fahrwerk werden bei der Innenausstattung nicht
unbedingt alle Details kennen, so dass dies den entsprechenden Fachkräften
zu überlassen ist.
Aber deutlich soll auch werden, dass die Berührungspunkte
der Prozessschritte, an den Stellen an denen der eine Prozessschritt mit dem
anderen verbunden ist eine gemeinsame Sprache vorliegen muss. Die
diesbezüglich notwendigen Spezifikationen sind zu definieren, abzustimmen und
die Einhaltung zu kontrollieren.